Projekte

Lesefüchse, Ausstellungsprojekt „Post Oil City“, Zeitzeugengespräche, Film- und Fotoprojekte, eine eigene deutschsprache Homepage, erstellt von Achtklässlern einer zweisprachigen Grundschule in Budapest – Ereignisse und Anlässe der Zusammenarbeit im Leben eines Lehrers, die einen ganz anderen Zugang zu den Jugendlichen ermöglichen als das „Kerngeschäft“ Unterrichten.

In den vergangenen Jahren meiner Auslandsdiensttätigkeit durfte ich zahlreiche Projekte realisieren, die meisten davon – wie die obige Aufzählung auch zeigt – über mehrere Jahre hinweg.

Eines der wichtigsten davon ist ein Leseprojekt der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) namens Lesefüchse, bei dem ich als Projektlehrkraft, Schulkoordinator, Motivator und Berichterstatter mitarbeiten durfte, wie die Berichte der letzten Jahre auch zeigen: Wie alles begann: Lesefüchse gesucht, Artikel vom Oktober 2011, und Neue Erfahrungen, zweiter Artikel vom Oktober 2011. In den nächsten Jahren entwickelte sich das Projekt zu einem festen Angebot der Deutsch-Fachschaft des József – Eötvös – Gymnasiums Totis/Tata (Literatur einmal anders, 2012,  Ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden, 2016, Mit Büchern für Frieden und Verständigung, 2018).

Auch einzelne Projekte, die beispielsweise mit einer Ausstellung in Verbindung standen wie das Projekt „Post Oil City – die Stadt nach dem Öl“, gewährten nicht nur den Schülern neue Einblicke (Ein Blick in die Zukunft). 2019 eröffnete sich für mich erneut die Möglichkeit eine Wanderausstellung an meinen Einsatzschulen zu betreuen: Von Stauffenberg lernen. Auch die Zeitzeugengespräche, die wir im Laufe der Jahre geführt haben, waren einmalige Ereignisse und im wahrsten Sinne des Wortes welche mit Langzeitwirkung. Das ungarndeutsche Moorer Urgestein, Alois Schwartz (1929-2022), begleitete meinen dreijährigen Einsatz am deutschen Nationalitätenklassenzug des Táncsics-Gymnasiums Moor/Mór (Die Zeit heilt alle Wunden, 2012,  Was ist mit unserem Wein?, 2013, Erinnern im Erinnerungsjahr 2014, 2014). Auch andere Zeugen der Geschichte stellten sich in den Jahren unseren Fragen, ob auf Ungarisch oder Deutsch (Rendhagyó történelemóra / 1956 emlékezete / Liebt einander).

Das letztgenannte Gespräch mit einer damals 94-jährigen Holocaust-Überlebenden aus Budapest hatte auch eine Vorgeschichte: Im Schuljahr  2014-15 habe ich mit zweisprachigen deutschen Nationalitätenschülern einen zweisprachigen Film zur Geschichte des Holocaust unter Beteiligung des Stadtfernsehens Totis/Tata gedreht: Die Parzelle C bleibt für immer leer. Die Welt der Medien war mir dabei nicht ganz unbekannt: Seit 2011 habe ich am Eötvös-Gymnasium zweimal im Jahr eine Fotoausstellung aus Werken von Eötvös-Schülern organisiert und die Fotodokumentation der schulischen Veranstaltungen koordiniert. Ein besonderes Projekt stellte eine deutschsprachige Internetseite namens FUS dar, die von zweisprachigen Grundschüler (Jg. 6 – 8) der Hajós-Grundschule erstellt und gepflegt wurde.

Herbst und Winter 2017 haben wir ein besonderes Projekt zusammen mit dem Kaschauer Gymnázium Šrobárova (Gymnasium in der Šrobár-Gasse) gestartet, mit dem Arbeitstitel „Europa ist hier – wo gehst du hin?“ Den Bericht über den Projektbesuch in der Slowakei können Sie hier lesen. Über den Gegenbesuch können Sie sich hier informieren. Über die Abschlusspräsentation Mai 2018 habe ich in diesem Bericht geschrieben.

Im letzten Jahr meines Auslandseinsatzes (Sj. 2018/19) habe ich mit ungarndeutschen Schülerinnen und Schüler des Eötvös-Gymnasiums ein Projekt durchgeführt, in dessen Rahmen sie die Möglichkeit erhielten, Fragen ihrer eigenen Herkunft nachzugehen: Auf den Spuren der eigenen Identität